20.10.2024
Von böhmischen Dörfern und ungarischen Tänzen

(PM Freitag/rb). Das ist der Titel des Orgelkonzertes am Sonntag, 20.10.24 um 17:00 Uhr in der Ilmenauer Jakobuskirche.

Kantor Hans-Jürgen Freitag schreibt dazu:

Das letzte Orgelkonzert in diesem Jahr bestreitet der Berliner Organist Joachim Thoms. Gleich mehrere Dinge in diesem Konzert lassen aufhorchen: das hohe musikalische Niveau und das musikalische Sujet, die Improvisation. Es gibt für die Musik, die erklingen wird, keine Noten, allenfalls ein paar sparsame Notizen. Die genaue Gestalt der Musik entsteht erst im Moment des Musizierens.

Joachim Thoms ist ein meisterlicher Improvisator, und das stellt er auch in diesem Programm unter Beweis. In klassischen Konzerten ist die konzertante Improvisation mittlerweile ja eine ganz be- sondere und seltene Sache – anders zum Beispiel im Jazz. Da ist es üblich, dass über bestimmte Standards improvisiert wird. Noch bis weit ins 19. Jahrhundert hinein war das auch im klassischen Bereich so, ist aber weitgehend verloren gegangen.

In der Kirchenmusik spielt die Orgel-Improvisation zwar im Gottesdienst eine Rolle, aber im konzertanten Rahmen gibt es wenige Organisten, die sich trauen und die auch das musikalische Zeug dazu haben, ein ganzes Konzert improvisierend zu gestalten. Joachim Thoms ist einer von denen.

Vielleicht erinnern sich einige Zuhörer an das Passionskonzert für Orgel und zwei Sprecher an Palmsonntag 2022 mit Joachim Thoms. Mir war nach dem Konzert sofort klar: Dieser Mann hat hier nicht das letzte Mal gespielt. Ich bin froh, dass wir in Ilmenau noch einmal in den Genuss der inspirierenden Musik dieses besonderen Künstlers kommen können. Die Themen, über die er improvisiert, sind dieses Mal fröhlich, vielleicht ein bisschen sentimental und unbeschwert. Smetanas Moldau oder Brahms’ ungarische Tänze sind musikalische Impulsgeber.

Als "Bonbon" gibt es zur Musik noch eine Bildübertragung vom Orgelspieltisch auf eine Leinwand im Altarraum. So kann man den Organisten auch mal sehen.

Der Eintritt ist frei, um eine Spende zur Deckung der Kosten wird herzlich gebeten.