Liebe üben
Liebe Eltern, Großeltern, liebe Vorgesetzte, liebe Menschen, die Sie Verantwortung für andere Menschen haben, und die auf Sie hören soll(t)en:
Was machen Sie, wenn eben genau das nicht funktioniert? Wenn nicht auf Sie gehört, nicht Ihren guten Anweisungen gefolgt wird? Aus der Haut fahren, schreien, verzweifeln, resignieren oder es geduldig immer weiter und immer wieder versuchen, ausdauernd dranbleiben oder ja nach Tagesform mal das eine und mal das andere oder auch gemischt?
Absolut wahrscheinlich ist, dass jeder von uns schon solche Momente erlebt hat: Da wird man nicht gehört oder wenn doch, dann wird den klugen und sinnvollen Hilfestellungen und Orientierungshinweisen nicht gefolgt. Ich frage mich: Wenn wir das selbst aus unseren eigenen fassbaren Lebensumständen gut kennen, und es uns zurecht wurmt, nervt und auf die Palme treibt: Wie muss es da erst Gott mit uns, mit seinen Menschen, mit seinen Kindern gehen?
Denn schon im Alten Testament können wir eindeutig beim Propheten Micha lesen: Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der Herr von dir fordert: nichts als Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott. Schaue ich nun aber von meiner Haustür in die Welt und wieder zurück, kann und muss ich feststellen: Mensch macht gerade mehr oder weniger genau das Gegenteil von dem, was uns gesagt ist!
Wie soll Gott nun darauf reagieren? Ihm sei Dank müssen wir diese Antwort nicht für ihn finden. Das macht er schon allein. Aber was wir tun müssen: endlich und ehrlich das versuchen und tun, was uns gesagt ist, was Gott von uns fordert. Damit besser wird, was gerade immer mehr aus den Fugen gerät.
Drei Dinge sind es: Sein Wort halten, Liebe üben und demütig sein vor Gott und – ich ergänze – vor unseren Mitmenschen. Jetzt müsste ein Teil folgen, in dem beschrieben und erklärt wird, was das bedeutet und wie es gelingen kann. Doch der Platz reicht nicht aus.
Wie gut, dass das alles bereits aufgeschrieben wurde… Gottes Anleitung… die Bibel…Sein Wort… und wir es halten können: zuallererst in unseren Händen. So beginnt Veränderung zum Besseren.
Jan Foit, Pfarrer in Angelhausen-Oberndorf