19.11.2021
Kreissynode für Vernetzung
Der Kirchenkreis Arnstadt-Ilmenau wird angesichts weiter sinkenden Gemeindeglieder-Zahlen Gespräche mit den benachbarten Kirchenkreisen Gotha und Waltershausen-Ohrdruf zu künftigen Vernetzungen und Kooperationen aufnehmen. Dafür sprach sich die Kreissynode aus, die kürzlich in der Bachkirche in Arnstadt unter strengen Corona-Schutzmaßnahmen tagte.
Die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) hatte im Juli neue Vorgaben für Kirchenkreise beschlossen. Maß für die künftige Größe eines Kirchenkreises ist demnach – abhängig von der Zahl der Gemeindeglieder – die Anzahl der Vollbeschäftigten im Verkündigungsdienst. Dazu zählen Pfarrer, Kirchenmusiker und Gemeindepädagoginnen: Bei weniger als 25 Vollbeschäftigten sollte, bei weniger als 18 muss ein Veränderungsplan eingeleitet werden – bis hin zur verordneten Fusion.
„Noch können wir unsere Zukunft gestalten. Machen wir weiter wie bisher, haben wir die Sache schon in wenigen Jahren nicht mehr in der Hand“, betont Elke Rosenthal. In ihrem Bericht stellte sie dar, dass Vieles dafürspricht, sich genau diesen beiden Nachbarn zuzuwenden. Dies sahen auch alle anwesenden Synodalen so und stimmten für die Aufnahme von Gesprächen.
Wie ein Zusammengehen aussehen könnte, darüber soll sich eine Steuerungsgruppe verständigen, in die jeder Kirchenkreis Vertreter:innen entsendet. Diese besteht zwischen Waltershausen-Ohrdruf und Gotha bereits seit 2015. Nun kommt mit Arnstadt-Ilmenau ein dritter Partner hinzu, vertreten durch die Superintendentin sowie durch Christel Löbner (Präses der Kreissynode), Kreisjugendpfarrer Christian Rämisch, Gemeindepädagogin Cindy Havelberg-Kunze (Pfarrbereich Griesheim) sowie die Ehrenamtlichen Oliver Bötefür (Arnstadt) und Arnd Schreiber (Elxleben-Witzleben).
Elke Rosenthal rief außerdem die Kirchengemeinden auf: „Tun Sie sich zusammen, bilden Sie Verbände!“ Es brächte nicht nur finanzielle Vorteile für die Gemeinden, sondern tue auch der Zusammenarbeit gut, wenn jede Gemeinde in einen gemeinsamen Gemeindekirchenrat eine Vertreterin oder einen Vertreter schicke.
Detailliert wurde während der Tagung der Haushaltsplan fürs kommende Jahr besprochen. Präses Christel Löbner, die die Tagung leitete, rief die Synode dazu auf, entsprechend des 2%-Appells der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) für gelebte ökumenische Solidarität einen Betrag von 4.000 Euro für das Kinder- und Jugendprojekt „Casa San Pablo“ in Buenos Aires (Argentinien) zu spenden. Der Vorschlag wurde ebenso angenommen wie ein weiterer, der vorsieht, die Kirchenkreis-Kollekten im nächsten Jahr für Sachmittel zur Klinikseelsorge zu verwenden.
Propst Tobias Schüfer informierte außerdem darüber, dass es auch auf landeskirchlicher Ebene Veränderungen gäbe: „Ab Januar 2022 wird es statt der bisherigen fünf Propstsprengel nur noch zwei – Magdeburg und Erfurt – geben.“ Im Thüringer Bereich werde die Zahl der Pröpste außerdem von drei auf zwei reduziert.
Die Synode endete mit dem Ausblick auf ein Jubiläum: Am 17.06.22 werde der Anlass „15 Jahre Kindernothilfefonds“ mit einem Festgottesdienst in der Arnstädter Oberkirche begangen, gab Pfr. Thomas Kratzer (Arnstadt) bekannt.