21.09.2021
Gesicht zeigen – wählen gehen

(PM EKM/rb). Demokratie lebt von der Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger. Aus den Kirchen ist im Herbst 1989 die Forderung nach freien und geheimen Wahlen auf die Straßen und Plätze getragen worden.

Heute haben wir die Möglichkeit, wählen zu gehen. Diese Errungenschaft sollten wir nicht verkümmern lassen. In der Wahlbeteiligung drückt sich der Zusammenhalt einer Bürgergesellschaft aus. Mit dem Gang ins Wahllokal zeigen wir unsere Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen. Es bleibt unsere Aufgabe, Demokratie zu stärken und zu gestalten. Das Recht, an einer freien Wahl teilzunehmen, ist ein hohes Gut. Deshalb ist der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) eine hohe Wahlbeteiligung ein großes Anliegen.

Eine Gesellschaft, in der alle gut leben können, braucht Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung.

Erfahrene Ungerechtigkeit ist Anlass für viele zwischenmenschliche Konflikte. Die Schere zwischen existenzbedrohender Armut und unvorstellbarem Reichtum geht auch in unserem Land auseinander. Daraus resultieren soziale Spannungen. Es geht um eine wirkliche Teilhabe aller Menschen am gesellschaftlichen Wohlstand. Bezahlbarer Wohnraum auch im Alter, eine gerechte Verteilung der Arbeit und ein ausreichendes monatliches Einkommen sind wichtige Ziele für gesellschaftliche Gerechtigkeit.

Frieden kann nur dort gelingen, wo Menschen bereit sind, friedfertig zu sein, dem Anderen Frieden und Glück zuzugestehen. Diskriminierungen, Ausgrenzungen und Gleichgültigkeit stehen dem inneren Frieden in unserem Land entgegen.

Die menschengemachte Klimakrise stellt uns vor entscheidende Fragen. Wir stehen in Verantwortung vor Gott, seiner gesamten Schöpfung mit unseren Kindern und Enkeln. Unser Gebet, unser persönlicher Lebensstil und unsere politischen Entscheidungen sind gleichermaßen wichtig.

Rechtsextremismus, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit sind mit dem christlichen Glauben nicht vereinbar. Sie widersprechen der biblischen Botschaft von Gott als dem Schöpfer aller Menschen. Rechtsextremistische Anschauungen stehen im Widerspruch zum Versöhnungshandeln Jesu Christi, das allen Menschen gilt. Gestärkt werden sollen diejenigen Parteien und Kandidatinnen und Kandidaten, die für die Menschenrechte und die freiheitlich demokratische Grundordnung einstehen.

Hinweis: Vergleich der Wahlprogramme in Bezug auf kirchlich-diakonische Themen im Downloadbereich

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