16.09.2021
Diakonie im Kirchenkreis
(PM EKM/rb). Das 75-jährige Bestehen der Kreisdiakoniestellen wurde kürzlich in Eisenach mit einem zentralen Festgottesdienst in der Georgenkirche gefeiert.
Die Predigt übernahm Oberkirchenrat Eberhard Grüneberg i. R., Grußworte hielten Christan Stawenow, Regionalbischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM), sowie Vertreter von Caritas und Diakonie Mitteldeutschland. Eisenach ist der Ursprungsort der damaligen Kreisstellen des Evangelischen Hilfswerkes in Thüringen. Heute gibt es in Thüringen achtzehn Kreisdiakoniestellen, die Menschen in unterschiedlichen Notlagen beraten.
1946 entstanden die Kreisstellen des Evangelischen Hilfswerkes in Thüringen. Bis heute existieren in zahlreichen Thüringer Kirchenkreisen der EKM lebendige Kreisdiakoniestellen – so auch in Arnstadt und Ilmenau. Neben Seelsorge und Verkündigung bekennt sich der Kirchenkreis auch zu seiner sozialdiakonischen Verantwortung vor Ort.
„Unsere Kreisdiakoniestelle hat eine lange, bewegte Geschichte. Seit 1999 ist sie in Trägerschaft des Marienstifts Arnstadt und wird vom Kirchenkreis finanziert. Wir haben in den letzten Jahren vieles anstoßen können, so u.a. den ambulanten Hospizdienst und den Kindernothilfefonds. Zugleich hat sich unser Arbeitsschwerpunkt immer mehr Richtung Beratung, Seelsorge, Begleitung und Alltagsunterstützung in Not geratener Menschen verlagert“, sagt Annekathrein Schlegel, Leiterin der Kreisstelle in Arnstadt.
Hintergrund:
Unter den Eindrücken des beendeten Zweiten Weltkrieges trafen sich in den ersten Septembertagen des Jahres 1945 in Eisenach Vertreter der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Thüringens, um zu besprechen, wie der überwältigenden Not von Heimkehrenden und Flüchtlingen entgegengetreten werden könne. Von seelsorgerischer Begleitung über vielfältige Hilfen der Versorgung mit Lebensmitteln, Medikamenten, Bekleidung und Heizmaterialien bis hin zu Erholungssangeboten für traumatisierte und ausgezehrte Menschen entstand 1946 ein vielfältiges Hilfsnetzwerk. Hilfslieferungen aus der Bevölkerung, vom Internationalen Roten Kreuz, aus zahlreichen Ländern wie Schweden, der Schweiz, den Niederlanden und afrikanischen Ländern galt es zu koordinieren und gezielt zu verteilen. Parallel sollte Selbsthilfe und Selbstbefähigung der Betroffenen ermöglicht werden. Dies machte den Aufbau einer organisierten Struktur notwendig.