Was ist "5015"?
Momentaufnahmen aus dem Alltag:
Ein Pärchen sitzt sich in der Bahn gegenüber. Sie spielt mit ihrem Handy. Er guckt sie an. Sie sagt: "Was guckst du mich an? Hast du kein Handy?"
Die junge Mutter schiebt den Kinderwagen. Dabei telefoniert sie und beachtet ihr Kind kaum. Das Kind hat kein Handy. Noch nicht.
Er telefoniert im Auto. Das ist nicht erlaubt. Das ist gefährlich. Auch eine Freisprechanlage hilft nur wenig und lenkt vom Verkehrsgeschehen ab.
Da haben wir es. Die Kirche predigt wieder mal gegen die Technik und den Fortschritt. Nein, das tut sie nicht! Das Handy hat viele gute Seiten und ist für viele unverzichtbar. Menschen können in einer Krise oder bei einem Unfall schnelle Hilfe rufen und finden. Ein Netz von Rettungspunkten ist über das Land verteilt. Auch die Telefonseelsorge ist immer erreichbar.
Das Handy ist weder gut noch schlecht. Entscheidend ist, wie wir es nutzen, wie wir damit umgehen. Müssen wir im Alltag zu jeder Zeit und überall erreichbar sein? Kommen wir uns mit dem Handy wirklich näher? Das Handy ist auf die Dauer kein Ersatz für Begegnung und Gespräch. Ganz abgesehen davon, dass viele Ältere an diesem Gespräch nicht teilnehmen können, weil sie kein Handy haben oder keines wollen.
Übrigens, 5015 ist keine geheime PIN, sondern eine frei zugängliche Adresse. Im Psalm 50 im Alten Testament lesen wir den 15. Vers. Da sagt Gott: "Rufe mich an in der Not, so will ich dich erretten und du sollst mich preisen". Es ist eine Adresse Gottes, erreichbar im Gebet, mit oder ohne Handy.
Eine andere wichtige Nummer ist die der Telefonseelsorge. Ein großer Dank gilt den Ehrenamtlichen, die Tag und Nacht erreichbar sind unter 0800 111 01 11.
Jürgen Friedrich, Pfarrer im Ruhestand