Rettet die Welt!
Adventszeit ist die Zeit, die uns an die Nähe Gottes erinnert.
Diese Nähe hat eine sehr drohende Seite:
"Wenn die Väter Schuld auf sich geladen haben, ziehe ich auch die Kinder zur Verantwortung – bis zur dritten und vierten Generation." (2. Mose 20,5)
Rettet die Welt! Rettet die Natur, rettet die Schöpfung Gottes, die uns ernähren soll! Nein, dies ist keine Wahlwerbung für eine Partei. Das ist eine Werbung dafür, dass all die Parteien, in deren Programm "Umweltschutz" ja steht, ernst damit machen. Eine Werbung dafür, dass jeder einzelne und jede einzelne von uns damit ernst macht. Es geht mir noch nicht mal um die Umwelt, es geht mir um Menschenschutz. Um Selbstschutz. Ich will auch in zehn, auch in dreißig Jahren noch so gut leben können, wie jetzt. Ich will, dass meine Kinder und Enkel so gut leben können, wie ich jetzt.
Leider ist Gott schon drauf und dran, uns zu verurteilen, und uns mit Feuer zu richten. Für dieses Feuer bohren wir unermüdlich den Brennstoff aus dem Leib seiner Erde. Langsam, aber sicher, bringen wir unsere Welt zum Kochen. Wir befeuern gerade die Brände, Dürren, Fluten und Stürme der nächsten Jahrzehnte. Unsere Zerstörung wird Gott nicht nur an meiner Generation rächen, sondern auch an der unserer Kinder, und an der unserer Enkel und Urenkel.
Darum, für euch selbst, liebe Menschengeschwister, für mich, für unsere Kinder: Rettet die Welt! Ich weiß, wir können etwas tun. Das sage ich mit Hoffnung, denn, Gott sei Dank, seine Nähe hat auch ein Versprechen:
"Doch die mich lieben und meine Gebote befolgen, erfahren meine Güte noch in tausend Generationen." (2. Mose 20,6)
Was wir Gutes tun für diese Welt, für unsere Kinder, für uns und für andere Menschen - das hat den Segen Gottes. Unsere Hoffnung braucht nicht zaghaft zu sein, dass wir vielleicht etwas schaffen, oder, dass wir vielleicht etwas bewahren können.
Nein, unsere Hoffnung darf vorausblicken auf tausend Generationen, die von jedem Bisschen profitieren, das wir heute für unseren Planeten tun. Gottes Auftrag ist klar. Rettet die Welt! Lasst uns Gott gehorchen! Lasst uns retten! Gott ist uns nahe, lasst uns auf seiner Seite stehen!
Conrad E. Neubert, Schulpfarrer im Kirchenkreis