Frühling
In den letzten Tagen ist Frühling zu spüren. Die Wärme der Sonne bringt ein wohliges Gefühl auf meiner Haut.
Das Licht der Sonne lässt die Frühblüher in ihren verschiedenen Farben besonders leuchten. Der blaue Himmel lässt hinter Arnstadt die Landschaft noch viel weiter erscheinen als in den grauen Tagen zuvor. Nicht zuletzt kann es auf die Stimmung der Menschen wirken. Die Stimmung scheint jetzt ein wenig milder und hoffnungsvoller.
Auch das hat Auswirkungen auf meine Stimmung und ich ertappe mich dabei, ein Liedchen zu summen. Ein Volkslied ist es auf den Text von Hoffmann von Fallersleben: „So sei gegrüßt viel tausendmal, holder Frühling! Willkommen hier in unserm Tal… Du kommst, und froh ist alle Welt….Jubel tönt dir überall, dich begrüßet Lerch´ und Nachtigall…o bleib recht lang in unserm Tal,… Kehr in alle Herzen ein, lass doch alle mit uns fröhlich sein, ja fröhlich sein!“
Beim unentwegten Summen dieser Melodie komme ich in einen Wald, verstumme und werde darauf aufmerksam, wie intensiv die Vögel zwitschern. Sie haben sich sicher vieles zu erzählen (?). In meinen Ohren klingt es anders als sonst. Ich würde meinen, es ist ein hellerer und freierer Klang. Da türmt sich in mir die Frage auf: Hat sich für die Vögel etwas verändert oder hat sich in meiner Wahrnehmung etwas verändert?
Ich setze mich auf eine Bank, bleibe bei dem herrlichen Klang ein wenig hängen und lasse ihn auf mich wirken. Es ist faszinierend. Diese unbändige Lust und Lebensfreude, die sich mir vermittelt, scheint für die Vögel so mühelos. Dieses Bild der Freiheit, diese Mühelosigkeit und Freude, verbunden mit der großen Hoffnung des baldigen Erscheinens des Frühlings in unserem Leben erbitte und wünsche ich allen Menschen auf der Erde.
Jörg Reddin, Kantor in Arnstadt