27.03.2020
Regionalbischof tritt Amt an
(PM EKM). Am 1. April beginnt Tobias Schüfer seinen Dienst als Regionalbischof der Propstei Meiningen-Suhl der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM). Sein Dienstsitz ist in Meiningen. Er war im November 2019 von der Landessynode der EKM gewählt worden.
Der Propstsprengel Meiningen-Suhl umfasst die sieben Kirchenkreise Arnstadt-Ilmenau, Bad-Salzungen-Dermbach, Henneberger Land, Hildburghausen-Eisfeld, Meiningen, Rudolstadt-Saalfeld und Sonneberg.
Eigentlich sollte Schüfer am Palmsonntag (5. April) in der Stadtkirche Unser lieben Frauen in Meiningen von Landesbischof Friedrich Kramer in sein Amt als Regionalbischof der Propstei Meiningen-Suhl eingeführt werden. Wann dieser Festgottesdienst nun gefeiert werden kann, ist noch offen.
Tobias Schüfer erhielt bereits zahlreiche Einladungen aus den Gemeinden und hatte sich vorgenommen, in den nächsten Wochen viel zu reisen. „Angesichts der gegenwärtigen Corona-Krise ist dies nun leider nicht möglich. Und doch bestehen schon Kontakte“, sagt Schüfer. Er sieht in dieser schwierigen Zeit seine Hauptaufgabe darin, Hoffnungszeichen zu setzen und die Christen bei Aktionen und Ideen zu unterstützen, die für Verbindung und Zuversicht sorgen.
In diesen Tagen und bei künftigen Besuchen freut er sich auf die Gespräche. „Ich werde genau zuhören“, kündigt er an. „Schon jetzt nehme ich wahr: Es gibt in den Gemeinden viel, was richtig gut läuft, von dem aber nur wenige wissen. Gezielt werde ich danach fragen, was gut gelingt. Und davon anderen erzählen“, so Schüfer.
Trotz der derzeit angespannten Situation freut er sich sehr auf seine neue Aufgabe. „Es gibt viele Gemeindeglieder, die sich für ihre Kirche engagieren. Die Gemeindekirchenräte sind neu gewählt, die Kreissynoden werden neu gebildet. Es ist beeindruckend, wie Ehrenamtliche Verantwortung in ihrer Kirche übernehmen. Dazu kommt der hohe Einsatz unserer hauptamtlichen Mitarbeiter. Dieses Engagement in den Gemeinden führt zu neuen Aufbrüchen, die möchte ich begleiten und bestärken. Angesichts der derzeitigen Lage wird das nötiger sein denn je“, betont er.
Tobias Schüfer wurde 1967 in Eisenach geboren. Stark geprägt durch die Junge Gemeinde, studierte er nach dem Abitur und dem Dienst als Bausoldat Evangelische Theologie in Halle, Tübingen und Jena. Nach seinem Vikariat in der Kirchengemeinde Arnstadt war er von 2001 bis 2008 Pfarrer in Urnshausen/Rhön, gleichzeitig hatte er die Stelle des Kreisjugendpfarrers inne.
Seit 2008 ist er Regionaler Studienleiter für die Vikarsausbildung der EKM und der Landeskirche Anhalt. Außerdem war er langjähriges Mitglied im Verwaltungsrat für das Zinzendorfhaus Neudietendorf. Seit einer Ausbildung in Organisationsentwicklung und Gemeindeberatung war er ehrenamtlich in der Gemeindeberatung der EKM tätig.
Er war Sprecher von Radioandachten für MDR Thüringen und ist stellvertretender Vorsitzender der Lutherischen Bekenntnisgemeinschaft Thüringen. In der Kirchengeschichtlichen Forschung hat er sich dem Thema "Theologische Fakultät Jena im Nationalsozialismus" gewidmet. Tobias Schüfer ist verheiratet und hat zwei erwachsene Söhne.
Hintergrund:
Nach der Kirchenverfassung und dem Bischofswahlgesetz der EKM werden Regionalbischöfinnen und Regionalbischöfe durch die Landessynode für eine Amtszeit von zehn Jahren gewählt. Sie sind für die geistliche und seelsorgerliche Leitung einer Region in der Landeskirche, dem Propstsprengel, verantwortlich. In diesem Gebiet vertreten sie den Landesbischof im kirchlichen und öffentlichen Leben. Die Regionalbischöfe gehören dem Landeskirchenrat als stimmberechtigtes Mitglied an. Sie tragen in der EKM die Dienstbezeichnung Propst beziehungsweise Pröpstin. In der EKM gibt es fünf Propstsprengel: Stendal-Magdeburg, Halle-Wittenberg, Meiningen-Suhl, Gera-Weimar sowie Eisenach-Erfurt.