04.12.2023
Räume für den Glauben schaffen

(rb). Schmerzhafte Einschnitte für den Kirchenkreis hat Superintendentin Elke Rosenthal kürzlich auf der Tagung der Kreissynode in Arnstadt angekündigt.

Die fünf freien Pfarrstellen im Kirchenkreis könnten nicht wieder besetzt werden, wofür es mehrere Gründe gebe: Zum einen seien die Mitgliederzahlen weiterhin sinkend. Zum anderen sähe der Personalschlüssel der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) eine volle Stelle pro 1.375 Gemeindeglieder vor. Mit den derzeit noch besetzten Stellen sei man für den gesamten Kirchenkreis im Rahmenstellenplan angekommen.

Den vom Kreiskirchenrat der Kreissynode zur Abstimmung vorgeschlagenen Stellenplan bezeichnete die Superintendentin als „Ende der Illusion, wir könnten das Blatt noch wenden“. Er sei stattdessen der „Beginn von etwas Neuem“: Weniger Mitarbeitende müssten in Zukunft in einem größer werdenden Raum wirken. Ein Team der Martin-Luther-Universität Halle (Saale) werde den Kirchenkreis vier Jahre lang bei dem Bemühen begleiten, neue, zukunftsfähige Strukturen aufzubauen. „Rückbau heißt auch Aufbau – eine herausfordernde Aufgabe für Kirche, der wir uns stellen wollen“, so Rosenthal.

„Nicht Strukturen erhalten ist die Aufgabe, sondern Räume für den Glauben zu schaffen. Das pastorenzentrierte Modell geht zu Ende, aber: Das Evangelium wird leben, und auch Kirche wird leben“, machte Rosenthal den Synodalen Mut. Nach einer kontroversen Diskussion stimmte eine übergroße Mehrheit der Synodalen dem Stellen- und dem Haushaltsplan zu. Die gleiche Zustimmung fand ein Vorschlag von Andreas Beyersdorf (Großbreitenbach), einen Teil der Kreispfarrstellen „auf freie Pfarrstellen insbesondere im südlichen Kirchenkreis konkret zuzuordnen und „mindestens zwei Verwaltungsorte mit jeweils 1,5 Stellen“ zu schaffen. Ob und wie das konkret zu machen sei, solle der Strukturausschuss der Kreissynode bis zum Frühjahr 2024 ausloten.

Im weiteren Verlauf der Tagung in Arnstadt wurden die ordinierte Gemeindepädagogin Cindy Havelberg-Kunze zur 1. Stellvertreterin und der ordinierte Gemeindepädagoge Jan Foit zum 2. Stellvertreter der Superintendentin gewählt.

Havelberg-Kunze präsentierte anschließend das Ergebnis der Gespräche in der Lenkungsgruppe, die sich intensiv mit dem geplanten Zusammengehen der Kirchenkreise Gotha, Waltershausen-Ohrdruf und Arnstadt-Ilmenau beschäftigt. Der ursprünglich geplante Kirchenkreisverband habe sich als nicht praktikabel erwiesen, nicht zuletzt auch aufgrund von EKM-Vorgaben. Die Lenkungsgruppe mache daher den Vorschlag einer Fusion der drei Kirchenkreise zum 01.01.2026. Die Kreissynode nahm den Vorschlag einstimmig an.