14.02.2023
Pfarrbereich Gräfenroda wechselt

Eine jahrelang erstrebte Veränderung konnte der Pfarrbereich Gräfenroda kürzlich vollziehen, zu dem neben Gräfenroda die Kirchengemeinden Frankenhain, Gehlberg, Geschwenda und Liebenstein gehören: Pfarrer Sebastian Pötzschke konnte mit seinen Gemeinden vom Kirchenkreis Waltershausen-Ohrdruf zum Kirchenkreis Arnstadt-Ilmenau wechseln.

„Der neue Kirchenkreis ist unsere natürliche Region, denn verwaltungstechnisch gehören wir sowieso zum Ilm-Kreis“, begründet der Theologe den Schritt, der in zahlreichen Gesprächen mit den Kirchengemeinden und den beiden Kirchenkreisen sorgfältig vorbereitet wurde. Es sei eine Tatsache, dass für die meisten Gemeindeglieder die eigene Kirchengemeinde emotional näher sei als der Kirchenkreis. „Aber gerade deshalb sollte dieser Kreis dann der sein, zu dem man geografisch auch gehört.“

Dieser Schritt wurde kürzlich vollzogen und mit einem Willkommens-Gottesdienst und anschließendem Gemeindefest in St. Laurentius (Gräfenroda) gefeiert. Unter Leitung von Kantor Peter Harder (Gräfenroda) gestalteten die Kirchenchöre von Gräfenroda und Geschwenda sowie der Chor "Cantare Fremere" (Gräfenroda) und der Posaunenchor Geschwenda den Gottesdienst musikalisch aus.

Sup. Elke Rosenthal (Arnstadt) sagte in ihrer Predigt: „Ich bin froh, dass die Gemeindekirchenräte abgewogen haben, ob sie den Kirchenkreiswechsel vollziehen wollen.“ Und sie seien bei ihrer Entscheidung geblieben – auch, nachdem klar wurde, dass zwischen den Kirchenkreisen Waltershausen-Ohrdruf, Gotha und Arnstadt-Ilmenau Gespräche über eine gemeinsame Zukunft beginnen würden.

Sebastian Pötzschke zeigte sich mehr als zufrieden mit dem festlich begangenen Wechsel: „Das so viele gekommen sind, freut mich sehr.“Der 44Jährige erhofft sich davon auch einen Schub für die ehrgeizigen Pläne seines Pfarrbereichs. „Wir möchten in Gräfenroda ein kirchenmusikalisches Zentrum ‚Kunst und Kultur im ländlichen Raum‘ errichten, denn wir verfügen über einen riesigen Notenschatz von Johann-Peter Kellner, der einzigartig ist.“ Mit mehreren, sehr aktiven Chören, einem Flötenkreis und dem Instrumentalkreis Manipulus Musici verfüge man zudem über ein kirchenmusikalisches Pfund, mit dem sich „gut wuchern“ lasse. „Eine ehrenamtliche Leitung reicht aber dafür nicht aus, dann geht das Ganze ein“, stellt der Theologe klar.

Stolz ist Pötzschke auch auf das Gemeindezentrum in Geschwenda, das 2016 eingeweiht wurde und seitdem rege für die Kinder- und Jugendarbeit sowie als Winterkirche genutzt wird. Doch auch der Evangelische Kindergarten in Gräfenroda existiere seit nunmehr 120 Jahren und erfreue sich großer Beliebtheit. Ausbauen möchte er hingegen die Zusammenarbeit über Gemeindegrenzen hinweg.

Biografie Pfr. Sebastian Pötzschke:

  • geboren am 09.12.78 in Bad Frankenhausen, bis 1998 wohnhaft in Hauteroda
  • 1997 Abitur in Bad Frankenhausen
  • 1994–1997 drei Aufenthalte in Frederick Maryland USA in der Partnergemeinde
  • 1997–1998 Zivildienst im „Haus auf dem Berge“ in Hauteroda
  • 1998–2006 Studium der Geschichte, Soziologie und Theologie an der Friedrich Schiller Universität Jena
  • 2007–2009 Vikariat in Langewiesen und Oehrenstock
  • 2009–2012 Entsendungsdienst in den Kirchgemeinden Geschwenda und Frankenhain
  • seit 2012 Pfarrdienst in Geschwenda, Frankenhain, Liebenstein und ab 2016 Gräfenroda-Gehlberg
  • verheiratet, vier Kinder