15.09.2020
Neue Töne
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- Rudisleben Glockenweihe Plk 04-10-20 - (01.10.2020 / 4 MB)
Die Kirche in Arnstadt-Rudisleben hat neue Bronzeglocken. Aus diesem Anlass laden Kirchenkreis und Kirchengemeinde unter dem Motto „Hörst du nicht die Glocken?“ zum Festgottesdienst am Sonntag, 04.10.20 um 10 Uhr in die Kirche St. Johannis zu Rudisleben (Hauptstraße 22) ein.
Die Glocken werden im Rahmen des Gottesdienstes durch Superintendentin Elke Rosenthal geweiht und erklingen erstmalig. Die Festpredigt hält Propst Tobias Schüfer (Meiningen), die Liturgie übernimmt Pfr. Dr. Mathias Rüß. Musikalisch wird der Gottesdienst durch Kantor Jörg Reddin ausgestaltet.
Pfarrer Mathias Rüß, zuständig für Rudisleben und für die Liebfrauenkirche Arnstadt, freut sich über das Ereignis: „Vermutlich erstmals seit 1728 erklingen die Glocken in Rudisleben von da, wo ihr Klang sich voll entfalten kann, nämlich oben vom Kirchendach. Nun erklingt erstmalig ihr volles Geläut.“
Kürzlich waren die Glocken eingeholt worden. Ein Pferdefuhrwerk mit den geschmückten Glocken bewegte sich nach einer kleinen Fahrt durch den Ort zur Kirche. Hier gab es eine Andacht mit einem Bläserkreis, und ein Rudislebener Konfirmand schlug die Glocken mit einem Holzhammer an. Anschließend wurden die Glocken per Kran zum Dachreiter hochgezogen („eingeholt“).
Die drei neuen Bronzeglocken sind 367 kg (Sterbeglocke) und 310 kg (Gebetsglocke) sowie 110 kg (Taufglocke) schwer und wurden durch die Fa. Maaß (Eifel) gegossen. Das geringe Gewicht und ein eigens statisch errechneter Glockenstuhl ermöglichen den Einbau in den Dachreiter von St. Johannis. Die Gesamtkosten für das Glockengießen, den Bau des Glockenstuhles samt vieler kleinerer notwendiger Zwischenschritte (Schwingungsgutachten), liegt bei 70.000 Euro, die auch durch private und öffentliche Spender, besonders den Kirchenkreis Arnstadt-Ilmenau und die Stiftung der Stadt Arnstadt und vor allem lang angesparte Eigenmittel der Kirchengemeinde aufgebracht worden sind.
Hintergrund:
Seit 1828 hatte St. Johannis ein separates Glockenhaus mit drei Glocken, da diese für den Glockenstuhl auf dem Kirchendach zu schwer waren. Die zwei Weltkriege im 20. Jahrhundert sorgten dafür, dass alle drei Bronzeglocken für Kriegszwecke eingeschmolzen und durch Glocken aus Eisenhartguss ersetzt wurden. Dieses Ersatzmaterial korrodiert allerdings nach einigen Jahrzehnten, weshalb in der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) schon seit einigen Jahren derartige Glocken systematisch ausgetauscht werden.
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