27.03.2024
Kreissynode mit Zukunftsthemen
(rb). Zukunftsweisende Fragen bestimmten die Tagesordnung der Synode des Kirchenkreises Arnstadt-Ilmenau, die kürzlich stattfand. Eines der bewegendsten Themen dabei war zweifellos die Fusion des Kirchenkreises mit den benachbarten Kirchenkreisen Gotha und Waltershausen-Ohrdruf zum 01.01.2026.
Cindy Havelberg-Kunze, ordinierte Gemeindepädagogin und zugleich Mitglied der Fusions-Lenkungsgruppe, stellte den Fahrplan bis zur geplanten Fusion vor: Nach den Frühjahrssynoden 2025 werde es in jedem Kirchenkreis eine Sondersynode geben, die sich mit Details des Zusammengehens befassen werde.
Nicht nur nach außen wird sich der Kirchenkreis verändern. Auch nach innen gibt es Reformbedarf: „Die Ruhestandswelle rollt. Es gibt aber kaum mehr Pfarrpersonen, die nachkommen. Darauf müssen sich die vielen kleinen Gemeinden einstellen“, sagt Superintendentin Rosenthal. Darum habe der Kirchenkreis den Weg der „regiolokalen Kirchenentwicklung“ eingeschlagen.
Dazu referierte Dr. Felix Eiffler, Leiter der Forschungsstelle „Missionale Kirchen- und Gemeindeentwicklung“ an der Martin-Luther-Universität Halle/Saale. Die Forschungsstelle begleitet den Kirchenkreis bei seinem Modellprojekt. Eiffler betonte, dass 43% aller Menschen in Deutschland inzwischen konfessionslos seien. Daher komme man um den Rückbau kirchlicher Strukturen und um schmerzhaftes Loslassen nicht herum, jedoch: „Mission, d.h. das Kommunizieren des Evangeliums, bleibt oberstes Ziel. Die Strukturen dienen diesem Ziel und sind wandelbar,“ unterstrich Eiffler.
In ihrem Bericht aus dem Kirchenkreis machte Superintendentin Elke Rosenthal deutlich, dass erste Anzeichen für positive Veränderungen bereits spürbar seien: „Über Weihnachten 2023 waren zwei Pfarrer im Kirchenkreis krank. Die Gemeinden übernahmen die Gottesdienste und haben das hervorragend gemeistert.“
Seit Jahresanfang bilde die Gemeinde Gräfenroda mit den übrigen Gemeinden des Pfarrbereichs einen Kirchengemeindeverband und bündle so die Kräfte. „Was ist heute wichtig, wenn wir auf eine Kirche mit immer weniger Pfarrerinnen und Pfarrern zugehen?“, fragte Rosenthal und verwies auf die bevorstehenden Ruhestände von Pfr. Dr. Hansgünter Reichelt (Stadtilm) und Pfrn. Cornelia Engelke (Marlishausen).
Die Superintendentin betonte zugleich: „Wir probieren Neues“, und verwies auf den Start von Therese Roppel als Pfarrerin im Entsendungsdienst. Sie war bisher Vikarin in Angelhausen-Oberndorf und wird nun für die nächsten drei Jahre in der Nordregion des Kirchenkreises tätig sein. Sie werde vor allem mit jungen Familien und Kindern arbeiten und wird am 14.04.24 um 14 Uhr im Rahmen eines Festgottesdienstes in Niederwillingen (bei Stadtilm) in ihr Amt eingeführt.