24.03.2015
Johannespassion begeisterte

Ein Bachfestival, das von Jahr zu Jahr besser und spannender wird - das bescheinigten Zuhörer kürzlich dem Auftakt des diesjährigen Arnstädter Festivals. Dies bestätigte auch die am Samstagabend in der Bachkirche aufgeführte Johannes-Passion, in der alle Mitwirkenden unter der Leitung des Kantors Jörg Reddin zu wahren Höhenflügen aufliefen.

Vor allem aus dem Bachchor wurde die großartige Dynamik dieser aus vielen Chören und Chorälen bestehenden Passion bestens herausgekitzelt. Die capella arnestati schwelgte in barocker Transparenz und Innigkeit, und die prachtvollen Solisten Julia Kirchner (Sopran), Susan Langner (Alt), Henning Kaiser (Tenor) und die Bassisten Gotthold Schwarz und Jörg Reddin setzten dem Ganzen das i-Tüpfelchen auf.

So wurde die Johannes-Passion, eines der größten Werke der Kirchenmusik, in einer sehr berührenden Interpretation, die auf der Erstversion aus dem Jahre 1724 basierte, zu einem weiteren Höhepunkt des Bachfestivals, der auf Bitte von Jörg Reddin, der auf den religiösen Gehalt der Johannes-Passion hinwies, ohne Schlussapplaus beendet wurde.

Stattdessen konnte man anschließend vor dem Bachdenkmal noch an dem festivalüblichen Geburtstagsständchen teilnehmen, das dieses Mal sogar einen runden Geburtstag feierte, denn der am 23. 3. 1685 geborene Johann Sebastian Bach feiert mit seiner Musik den 330. Geburtstag.

Die Eingangskonzerte des diesjährigen Bachfestivals machten so musikhungrig, dass man sich schon jetzt auf die weiteren Höhepunkte freuen kann, besonders auf die jazzige Matinee mit Markus Burger, Piano, und Jan von Klewitz, Saxofon, am Samstag, dem 28. März, 11 Uhr im Rathaus von Arnstadt, mit den als "Spiritual Standards" bezeichneten Bach-Bearbeitungen, der Matthäus-Passion abends um 19.30 Uhr in der Bachkirche, der Matinee mit "4 Times Baroque" tags darauf um 11.30 Uhr in der Traukirche zu Dornheim mit Kammermusik von Bach und Telemann und dem Abschlusskonzert mit dem "Swiss Brass Concert" am frühen Abend um 17 Uhr in der Bachkirche. Dort wird das Festival mit festlich-barocker Musik für Blechbläser ausklingen.

Ein Wermutstropfen allerdings bleibt: Angesichts der finanziellen Situation der Stadt Arnstadt ist derzeit noch völlig unklar, ob es überhaupt und gegebenenfalls in welcher abgespeckten Form eine weitere Auflage des Bachfestivals geben wird. Daher ist dem Festival und seinen Organisatoren sehr zu wünschen, dass die Veranstaltungen auf ein großes Besucherinteresse stoßen.

Ausführliche Informationen zum Programm, den Künstlern, den Spielorten, den Karten für die Veranstaltungen sowie zu den Pauschalangeboten finden Sie  unter

www.bachfestival.arnstadt.de