23.01.2017
Gemeinde mit Zukunft
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich was ändert.“ Mit diesem Zitat von Albert Einstein lud der Kirchenkreis kürzlich zu einer "Zukunftswerkstatt" ins Arnstädter Gemeindehaus ein. Gekommen waren 80 Interessierte - und damit deutlich mehr als erwartet.
"Wie könnte diese Veränderung für die Arbeit in unseren Kirchengemeinden aussehen?", hatte die Perspektivgruppe um Superintendentin Angelika Greim-Harland in ihrer Einladung gefragt. Größer werdende Pfarrbereiche, demographischer Wandel und zurückgehende Einnahmen machten deutlich: "So wie bisher können wir nicht weitermachen." Viele Haupt-, Neben- und Ehrenamtliche setzten sich oft bis an die Grenzen ihrer Kräfte ein. Gleichzeitig gelte die Botschaft von der Liebe Gottes und von seinen Verheißungen auch weiterhin uneingeschränkt. Bei ihrer Begrüßung machte die Superintendentin deutlich, dass die Zukunftswerkstatt nur eine Station auf dem Weg mit der Frage ist, welche Themen man in Zukunft bei zurückgehenden Ressourcen voranbringen wolle. Anschließend führte Moderator Christhard Ebert (EKD-Zentrum für Mission in der Region) in die Methode des "World-Café" ein. Die Teilnehmer*innen bildeten zehn Gruppen, die im Laufe des Tages jeweils in verschiedenen Räumen zu diesen moderierten Themen diskutierten:
- Lange Leitung? Wie Gemeindeleitung in zehn Jahren aussehen muss.
- Prickelnde Prägung? Was mich heute am christlichen Glauben überzeugt.
- Rasante Reform? Was ich morgen tun würde, wenn ich heute Martin Luther wäre.
- Atemlose Aussicht? Was Kirche in der Region in zehn Jahren gelernt haben wird.
- Entspannte Einsicht? Wie ich Kirche heute in meinem Umfeld erlebe.
Die Ergebnisse der Diskussion wurden schriftlich festgehalten und anschließend im Plenum vorgestellt. Dabei traten unterschiedliche Sichtweisen zutage, die bestehende Probleme deutlich benannten. Der Tag endete mit dem Ausblick darauf, dass an den teils sehr kontrovers diskutierten Themen in den sechs Regionen des Kirchenkreises weitergearbeitet werden soll; fürs nächste Jahr ist eine neue "Zukunftswerkstatt" geplant. Die Ergebnisse der Diskussion in Arnstadt sollen außerdem allen Teilnehmer*innen zur Verfügung gestellt werden.