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„Experiment gelungen“ – so lässt sich zusammenfassen, was am Pfingstmontag (01.06.20) zeitgleich in Arnstadt, Ilmenau und im Internet stattfand: der Einführungs-Gottesdienst für die neue Superintendentin des Kirchenkreises Arnstadt-Ilmenau, Pfarrerin Elke Rosenthal.

Fast ohne technische Pannen, aber mit einer enormen Beteiligung der Internet-Gemeinde (hier passt das Wort wirklich) fand ein Gottesdienst statt, der viel mehr war als eine „Pandemie-Notlösung“ und zukunftsweisend sein könnte: „Ich verstehe Kirche als Lerngemeinschaft. Daher ist es unsere Aufgabe, uns auch an Neues heranzuwagen. Solche ‚Erprobungsräume‘ sind wichtig, damit Kirche auch außerhalb von Kirchengemeinden sichtbar wird“, meint Elke Rosenthal.

Die neue Superintendentin hat es gefreut, dass auf diese Weise auch Menschen aus ihrer ehemaligen Gemeinde Kleinmachnow (bei Berlin) am Gottesdienst teilnehmen konnten. „Die Sonnenblumen, die mir meine Nachbarn geschenkt haben, sind schon in Arnstadt gesetzt“, verriet die 58Jährige.

Wesentliches Element, damit die Internet-Gemeinde aktiv am Gottesdienst teilnehmen konnte, war die „Gebetswolke“, die von der EKM-Onlinekirche schon bei anderen Gelegenheiten erfolgreich eingesetzt wurde. Dazu konnten sich bei Gottesdienst-Beginn alle Interessierten auf der entsprechenden Website mit Namen und Wohnort eintragen, wodurch schnell ein Gemeinschaftsgefühl weit über den Kirchenkreis hinaus entstand.

Nach einer Einladung durch Ramón Seliger, Pfarrer der EKM-Onlinekirche, konnten Gebetsanliegen auf der Website eingegeben werden. Die Fürbitten erschienen kurz darauf auf den Video-Leinwänden in der Bachkirche Arnstadt und der St. Jakobuskirche Ilmenau – ebenso wie im WorldWideWeb – und bildeten dort die „Gebetswolke“. Auf einer zweiten Leinwand konnte die Gemeinde in der einen Kirche das Geschehen in der anderen verfolgen – auch das ein Element, das Gemeinschaft stiftete.

„Gottes Geist kann auch durch ‚Endgeräte‘ sprechen. Wir sind so Teil der weltweiten Christenheit“, betonte die Superintendentin in ihrer kurzen Predigt. Und im Blick auf die Pandemie-Restriktionen und den Mitgliederschwund christlicher Kirchen sagte sie: „Der auferstandene Jesus traut einer kleinen, verzagten Schar an Pfingsten viel zu – damals wie heute.“

Professionell im Hier und Jetzt agierte das Team des Ilmenauer Studentenfernsehens (istuff) und des Hochschulrundfunks (hsf), das die Technik in Ilmenau aufbaute und bediente - trotz gelegentlicher Tonübertragungs-Probleme aus Arnstadt. Pfarrer Andreas Wucher (Ilmenau) ist dankbar dafür: „So konnten wir Mitwirkende uns voll auf die Inhalte konzentrieren.“

Das sieht Ramón Seliger ähnlich: „Das Ganze war kein Fernsehgottesdienst, und es gab auch keine Generalprobe zuvor. Das Ergebnis kann sich dennoch sehen lassen, und die Zusammenarbeit mit dem Ilmenauer Team klappte hervorragend“, unterstreicht der Onlinepfarrer. Von Hamburg über  Berlin und Erfurt bis nach München hätten sich Menschen beteiligt.

Musikalisch ausgestaltet wurde der Gottesdienst durch die Kantoren Jörg Reddin (Arnstadt) und Hans-Jürgen Freitag (Ilmenau) sowie durch die Sopranistin Friederike Beykirch (Weimar).  Oberkirchenrat Michael Lehmann (EKM-Personaldezernent) verlas die Ernennungsurkunde für Superintendentin Rosental. Tobias Schüfer, Regionalbischof für die Propstei Meiningen-Suhl, führte ein kurzes Interview mit ihr und führte sie ins Amt ein. Präses Christel Löbner dankte außerdem dem bisherigen amtierenden Superintendenten, Pfarrer Thomas Walther (Griesheim) in bewegenden Worten für seine Tätigkeit.

Der Gottesdienst zum Nach-Schauen:
https://onlinekirche.ekmd.de/feiern/online-gottesdienst/einfuehrungs-gottesdienst/

Vollständiger Predigttext im Download-Bereich (siehe oben)