25.04.2024
EKM-Synode
(PM EKM/rb)l Die Tagung der Landessynode der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) ist kürzlich in Drübeck im Harz zu Ende gegangen.
Die Landessynode warnt eindringlich vor einer Regierungsbeteiligung der AfD auf allen politischen Ebenen. In einem Beschluss heißt es: „Die AfD arbeitet gezielt gegen die Grundlagen unserer parlamentarischen Demokratie und verfolgt eine langfristig angelegte Strategie ihrer Abschaffung zugunsten eines homogenen völkischen, autoritär regierten Staatswesens, das sich nach Gutdünken auch über geltendes Recht hinwegsetzt.“ Sowohl in programmatischen Schriften als auch in Äußerungen leitender Mandatsträger finden sich menschenverachtende und rassistische Aussagen. Die Landessynode bittet alle Wahlberechtigten, sich über die politischen Ziele und Grundsätze der AfD Klarheit zu verschaffen und dies bei der eigenen Wahlentscheidung zu berücksichtigen.
Im Hinblick auf die vorgestellte Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung hat die Synode eine Stärkung in den Bereichen religiöse Sozialisation, Mitgliedschaftsbindung und Kirchenmusik beschlossen. So heißt es im Beschluss: „Die Kirchenkreise und -gemeinden werden gebeten, ein Drittel der ihnen zur Verfügung stehenden Ressourcen für sozialisationsbegleitende Maßnahmen (z. B. Arbeit mit Familien, Kindern, Jugendlichen und Konfirmanden, Religionsunterricht, Kirchenmusik) ab dem nächsten Haushaltsjahr einzuplanen und einzusetzen. Komplementär dazu ist es notwendig, dass Kirchenkreise eine Strategie für ihre zukünftige Arbeit mit Kindern und Jugendlichen entwickeln“.
Die Synode hat sich zudem schwerpunktmäßig mit dem Thema Rassismus befasst. Dabei ging es auch um Verhaltensmuster innerhalb von Kirche. Mit dem komplexem Thema Rassismus wird sich die Landessynode auf zukünftigen Tagungen weiter auseinandersetzen.
Mit Blick auf die 2025 anstehenden Gemeindekirchenratswahlen hat das Parlament beschlossen, dass extremistische, antisemitische, fremdenfeindliche oder sonst menschenverachtende Positionen als kirchenfeindlich gelten. So soll ausgeschlossen werden, dass Personen, die solche Positionen vertreten, Mitglied in einem Gemeindekirchenrat werden können.
Beschäftigt hat sich die Landessynode auch mit einem Zwischenbericht zum Klimaschutz, bei dem die zukünftige Stromerzeugung durch Photovoltaik-Anlagen auf Kirchendächern einen wesentlichen Schwerpunkt bildet. Gleichzeitig hat sie zur Kenntnis genommen, dass seit 2018 der EKM-StromVerbund den gesamten Stromverbrauch von Kirche und Diakonie in Mitteldeutschland (ca. 57 Mio kWh) vollständig aus erneuerbaren Energien deckt. Hierzu betreibt die EKM elf Windkraftanlagen in fünf Windparks mit einer Gesamt-Leistung von 34 Megawatt (MW). Die durchschnittliche jährliche Stromproduktion beträgt ca.70 Millionen Kilowattstunden. Bis 2028 soll sich die installierte Leistung mehr als verdoppeln.
Hintergrund:
Die Landessynode besteht aus 84 gewählten, berufenen und solchen Mitgliedern, die ihr von Amts wegen angehören. Sie verkörpert die Einheit und Vielfalt der Gemeinden, Kirchenkreise, Dienste und Einrichtungen der Landeskirche. Zu den Aufgaben der Abgeordneten, der Synodalen, gehören unter anderem die Kirchengesetzgebung und der Beschluss über den Haushaltsplan; die Synode nimmt Berichte des Landesbischofs, des Landeskirchenrates und des Landeskirchenamtes entgegen und kann ihnen Aufträge erteilen. Die Landessynode tritt in der Regel zweimal im Jahr zu mehrtägigen Sitzungen zusammen.
Hinweise:
Sämtliche Unterlagen zu der Synodentagung finden sich unter:
https://t1p.de/joi2k
Wesentliche Beiträge der Tagung können unter www.ekmd.de/synode nachträglich angeschaut werden.
Die nächste Landesynode kommt vom 20. bis 23. November 2024 im Landeskirchenamt in Erfurt zusammen.