02.12.2020
Einsegnung

(PM EKM/ rb). Pfarrer Thomas A. Seidel, im Kirchenkreis beauftragt für pastorale Dienste, hat kürzlich im Christus-Pavillon im Kloster Volkenroda an der Einsegnung von sechs Frauen und acht Männern als „Diakonin“ beziehungsweise „Diakon“ teilgenommen. Seidel ist zugleich Leiter der Diakonenausbildung des Diakonischen Bildungsinstituts „Johannes Falk“ (dbi) in Eisenach.

Die Einsegnung geschah durch Friedrich Kramer, Landesbischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM), der zu den künftigen Diakoninnen und Diakonen sprach: „Ihr seid Teil der diakonischen Gemeinschaften, die im Auftrag der Kirche pflegen und trösten, raten und lehren, beten und verkündigen, helfen und heilen, das Geheimnis des Glaubens feiern und Frieden stiften“.

Thomas A. Seidel fügt hinzu: „Die Ausbildung im dbi gibt es seit 2016; gegenwärtig läuft bereits der dritte Kurs, der zwei Jahre dauert und berufsbegleitend ist. Wir nehmen nie mehr als 15 Teilnehmer*innen auf; so ist ein gutes, intensives Arbeiten möglich. Dabei legen wir Wert auf eine Kombination aus Wissensvermittlung und Erfahrungsaustausch. Mit dieser Art von Ausbildung sind wir Vorreiter in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).“

Die Frauen und Männer im Alter von 29 bis 56 Jahren haben ihre Ausbildung kürzlich erfolgreich abgeschlossen. Die meisten der „Blockwochen“ fanden im Erfurter Augustinerkloster statt. Daneben gab es mehrtägige Unterrichtseinheiten in Eisenach, Neinstedt, Volkenroda und Bethel. Die künftigen Diakone arbeiten unter anderen als gemeindepädagogische Mitarbeiterinnen, als Mitarbeiter von Behinderten-Werkstätten, als Beraterinnen oder Psychologinnen in diversen diakonischen Einrichtungen, als Facility Manager (Hausmeister) großer diakonischer Unternehmen oder in der gemeindediakonischen Netzwerkbildung. Zudem sind sie ehrenamtlich engagiert in der Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Senioren sowie in der Verkündigung und Seelsorge in den Gemeinden.

Wer eine derartige Ausbildung beginnen wolle, solle schon im Vorfeld rechtzeitig mit seinem Dienstgeber reden, meint Seidel: „Da können dann auch Fragen wie Freistellung, Mitfinanzierung des Kurses und Perspektiven nach erfolgreicher Ausbildung geklärt werden.“
Insgesamt gibt es derzeit etwa 450 Diakoninnen und Diakone, die in der EKM eingesegnet wurden. Sie gehören der Brüder- und Schwesternschaft Johannes Falk und der Diakonischen Gemeinschaft der Diakonissenhaus-Stiftung in Eisenach beziehungsweise der Evangelischen Stiftung Neinstedt an.

Hintergrund:
Das Berufsbild „Diakon“ geht bis in die ersten Jahrzehnte der Christenheit zurück und ist damit etwa 2000 Jahre alt. Aufgabe der Diakone war es seinerzeit, rechtlosen Randgruppen wie Witwen und Armen zu helfen, aber auch Bischöfe in Gottesdiensten zu unterstützen. Heute arbeiten Diakoninnen und Diakone meist in Kirchengemeinden und diakonischen Einrichtungen. Sie führen den diakonischen Auftrag in Sozial- und Bildungsarbeit, pflegerischen und erzieherischen Tätigkeiten sowie Verkündigung, Seelsorge und Beratung aus. Mit der Einsegnung können Diakone Verkündigungsdienste wahrnehmen und Gottesdienste leiten. Das kann auch die Feier der Sakramente einschließen, also Taufe und Abendmahl.


Im Internet: www.gemeinschaft-falk.de | www.dbi-falk.de

(Hinweis: Das Foto stammt noch aus Vor-Corona-Zeiten.)