17.10.2019
Antisemitischer Anschlag in Halle (Saale)

In Halle (Saale) ist am 09.10.19 eine 40jährige Frau und ein 20jähriger Mann erschossen worden. Der schwer bewaffnete Täter hatte versucht, in die Synagoge  einzudringen. Zu dem Zeitpunkt hatten sich dort 51 Menschen zum höchsten jüdischen Feiertag "Jom Kippur" (Versöhnungstag) versammelt. Der Mann scheiterte an der geschlossenen Tür zum Gelände der Synagoge.

Gegen den mutmaßlichen Täter wurde Haftbefehl wegen zweifachen Mordes und mehrfachen Mordversuches erlassen, er sitzt in Untersuchungshaft. Die Tat hat er gestanden und sein rechtsextremistisches und antisemitisches Motiv bestätigt.

EKM-Landesbischof Friedrich Kramer und der katholische Bischof Dr. Gerhard Feige rufen nun für Freitag, 18.10.19 erneut zum Beistand für die jüdische Gemeinde sowie zum Gedenken an die Opfer der Gewalttaten auf.

„Das Wunder und die Wunde von Halle dürfen nicht auseinanderreißen. Deshalb wollen wir an die getöteten und verletzten Opfer und ihre Angehörigen denken und der jüdischen Gemeinde beistehen. Damit sich die jüdische Gemeinde in Halle sicher fühlen kann, müssen auch wir Christen Verantwortung tragen. Deshalb rufen wir dazu auf, mit Kerzen vor der Synagoge zu stehen, wenn sich die jüdische Gemeinde zur Sabbatfeier trifft. Im Anschluss wollen wir an den jeweiligen Tatorten der ermordeten Opfer Jana L. und Kevin S. gedenken“, so Landesbischof Friedrich Kramer (Evangelische Kirche in Mitteldeutschland) und Bischof Dr. Gerhard Feige (Bistum Magdeburg).

Nach dem Beistand mit Kerzen vor der Synagoge (17.30 Uhr) gibt es im Anschluss (ca. 19.30 Uhr) zusammen mit der jüdischen Gemeinde jeweils eine Gedenkminute für die Opfer Jana L. und Kevin S. an den Tatorten.