Gute Nachrichten
Seht die Vögel unter dem Himmel an:
Sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen; und euer himmlischer Vater ernährt sie doch. Seid ihr denn nicht viel kostbarer als sie? – Mt 6,26
Wir brauchen gute Nachrichten. Besonders dann, wenn die Bedrohungen um uns zu wachsen scheinen. Tatsächlich ist Doomscrolling schädlich für die psychische und körperliche Gesundheit. Doomscrolling, das ist intensives Lesen von vielen negativen Nachrichten oder auch nur Nachrichten-Überschriften. Das macht süchtig, es holt einen bei der einen Sorge ab und bringt einem die nächste bei – und danach die nächste und die nächste und so weiter. Die vielen schlechten Nachrichten vergiften unsere Seele. Doomscrolling ist echtes „Verderbens-Rollen“, es überrollt uns mit Verderben.
Blicken Sie zwischendurch auf! Gute Nachrichten gibt es überall! Gott schenkt uns mit seiner Schöpfung so viel, von der Luft zum Atmen, über das tägliche Brot, bis zur Schönheit dessen, was wir um uns sehen, hören oder auch nur riechen können. Schöpfen Sie aus diesen Liebesbotschaften Gottes Kraft! Atmen sie die Freiheit dieser guten Nachrichten!
Sie denken, da pickt man sich nur die Rosinen raus? Da sage ich Ihnen: Da geht noch mehr. Der christliche Glaube hält eine Botschaft bereit, die jede andere gute Nachricht in den Schatten stellt: Am Ende wird alles gut. Nicht hier, nicht gleich, aber für dich und für mich und für jeden anderen Menschen, der in den Nachrichten ist, weil es ihm jetzt schlecht geht.
Tod und Verderben sollen nicht das letzte Wort haben. Gott verspricht: Das letzte Wort ist Leben. Wer das glaubt, hat die Hoffnung, dass der ganze Mist gut wird, wenn wir bei Gott sind.
Wir Menschen brauchen gute Nachrichten. Wir hier, und die anderswo. Besonders die, die es am schwersten haben. Gute Nachrichten geben Kraft. Darum lasst uns aufblicken und auf die guten Nachrichten hören. Ich nenne es „Joyscrolling“ – man rollt sich einmal ordentlich in Freude.
Conrad E. Neubert, Schulpfarrer im Kirchenkreis Arnstadt-Ilmenau