Goldene Regel
Haben Sie einen Lebensleitsatz oder eine Regel, von der Sie unter keinen Umständen abweichen wollen?
Zum Beispiel „Sei nicht so hart zu dir selbst!“ oder „Tu vor allem, was dir Freude bereitet!“ oder „Lege dich niemals im Streit schlafen!“? Gerade zu Beginn eines neuen Jahres ist es durchaus immer mal wieder üblich, für sich so eine Lebensregel zu finden beziehungsweise eine bereits bestehende zu überprüfen.
Es gibt eine - wie ich finde – sehr lebensbejahende Regel, die außerdem gut zur aktuellen Situation passt, in der wir gerade leben: „Was du nicht willst, das man dir tu', das füg‘ auch keinem and‘ren zu!“ Ich vermute mal, viele von Ihnen kennen diese Worte. Aber kennen Sie auch ihren Ursprung? Diese so genannte Goldene Regel findet sich in der Bibel in der bekannten Bergpredigt von Jesus und ist seine klare Handlungsanweisung für unser menschliches Miteinander.
Allerdings formuliert er die Goldene Regel positiv: Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch! (Matthäusevangelium 7,12). So wie du möchtest, dass deine Mitmenschen mit dir umgehen, so behandle du sie auch – am besten zuerst!
Wenn du angelächelt werden willst, dann lächle du auch – zuerst. Wenn du getröstet werden willst, dann tröste du auch – da, wo du gebraucht wirst. Wenn du dir wünschst, dass man dir mit Respekt, Freiheit, Nachsicht und Verständnis begegnet, dann übe das auch an deinem Nächsten – und sei gerne der erste, der damit und immer wieder anfängt. Jesus hat uns genau das vorgelebt. Im Neuen Testament der Bibel können wir seinen Weg nachvollziehen und uns orientieren – Abgucken und Nachmachen unbedingt erwünscht!
Warum also nicht mal seine Goldene Regel als neuen oder erneuerten Leitsatz ab diesem Jahr ausprobieren? Ich bin mir sicher, es lohnt sich. In diesem Sinne Ihnen allen ein gesegnetes, golden geregeltes und damit mitmenschliches und erfülltes Jahr 2021!
Jan Foit, Pfarrer in Angelhausen-Oberdorf