Endlich Ferien!
Pfarrer Stefan Wohlfarth, Geraberg
So tönt es mir von Kindern, Lehrern, Eltern und allen entgegen, die sich in der schulfreien Zeit auf Erholung freuen. Viele Menschen lockt es jetzt hinaus ins Weite. Doch was zieht Menschen in die Ferne? Manche nennen es Fernweh. Dahinter steht die Sehnsucht nach einem Erleben, dass man im Alltag nicht hat. Das Fernweh zieht uns hin zum Blau der Meere und zu den Höhen der Berge, an Orte des Staunens, an denen die Seele Flügel ausbreitet und mit den Wolken zieht. Wenn die Stimme der Sehnsucht in uns wach wird, flüstert sie uns zu: "Wir haben hier keine bleibende Heimat, sondern die zukünftige suchen wir" (Die Bibel: Hebräer Kap. 13, Vers 14).
So bleibt das Herz auf der Suche nach Erfüllung und Einkehr. "Rastlos ist unser Herz, bis es ruht, O Gott, in Dir", schreibt Augustinus. Das Reisen und der Urlaub bringen hoffentlich Erholung. Sie schaffen eine heilsame Distanz zum Alltag, in der manche Dinge sortiert und neu gesehen werden können. Doch "die eigentlichen Entdeckungsreisen bestehen nicht im Kennenlernen neuer Landstriche, sondern darin, etwas mit anderen Augen zu sehen" (Marcel Proust).
Der Apostel Paulus redet von erleuchteten Augen des Herzens, die es dem Menschen möglich machen, hinter den Anschein der Dinge zu sehen und überall Spuren des Lichtes und der Güte Gottes zu entdecken. Ich wünsche allen, die in diesen Tagen Erholung und Ruhe suchen, dass die Augen des Herzens gereinigt werden von allem Alltagsstaub und der Blick auf das Leben wieder hell und klar wird.